Seit jeher ist es Brauch bei den Mennoniten, Bildung mit christlichen Werten zu verbinden. Die Schulen in den Dörfern dienten am Sonntag auch als Versammlungsort für den Gottesdienst und der Lehrer war sehr oft auch der Prediger im Dorf. Meine Vision ist, dass sowohl Lehrer, als auch Eltern, diese Werte leben, damit wir unseren Schülern, unseren Kindern helfen können, ein breites und tiefgründiges Fachwissen auf dem festen Fundament des Glaubens aufzubauen. Ich möchte, dass unsere Schüler gut auf das Leben nach der Schule vorbereitet werden, indem sie eine solide Bildung bekommen, ihre Stärken bewusst einsetzen und sich herausfordernde Ziele für ihr Leben setzen. Ich sehe Schüler, die Verantwortung für ihre Taten, Erfolge und Misserfolge übernehmen und sich auch in den Riss für den Nächsten stellen. Unsere Schüler sollen alle Menschen und die Natur als ein Geschöpf Gottes wahrnehmen, respektieren und wertschätzen.
Es ist mir persönlich wichtig, dass unsere Kinder sich in der Schule wohlfühlen, herausgefordert werden, auch mal an ihre Grenzen kommen dürfen, dabei aber immer von den Lehrern liebevoll begleitet und beraten werden. Um diese Werte in den Kindern wachsen zu lassen, machen wir Schulentwicklung, die professionell vorangetrieben werden muss. Durch konkrete Ziele nach angemessenen Qualitätsstandards trägt die Schulentwicklung dazu bei, die Qualität in unseren Schulen kontinuierlich zu verbessern.
Kornelius (Korny) Neufeld
Schulrat Fernheim
An unseren Schulen achten wir darauf, dass der Schulalltag nach biblischen Prinzipien gestaltet wird. Daraufhin wird auch das Unterrichtsmaterial geprüft. Durch das Vorbild authentischer Lehrer werden die Schüler am Beispiel Jesu Christi geformt, begleitet und dazu ermutigt, diesem selber nachzufolgen. So werden unsere Schüler in unseren Schulen auf diese und die zukünftige Welt vorbereitet.
Die christlichen Privatschulen in Fernheim werden von der Asociación Fernheim in Zusammenarbeit mit den deutschmennonitischen Gemeinden Fernheims geführt. Daher streben sie an, Bildung und Erziehung aus biblischer Sicht zu gestalten. Gleichzeitig sollen Kinder und Jugendliche professionell für die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft vorbereitet werden. An unseren Schulen unterrichten vorwiegend christliche Lehrer, die aktiv gläubig sein sollen.
Im Jahr 1930 gründeten etwa 2.000 Flüchtlinge aus der Sowjetunion die Kolonie Fernheim im Chaco, darunter auch mehrere Lehrer, die unter dem sowjetischen Regime ausgebildet worden waren. Bei ihrer Ankunft in Paraguay wurden diese Lehrer auf die verschiedenen Dörfer verteilt, und der erste Unterricht fand im Schatten von Bäumen statt. In der ersten Zeit, als die Menschen noch in Zelten oder Lehmhütten wohnten, hatte jedes Dorf schon bald sein eigenes Schulgebäude, das durch gemeinschaftliche Anstrengungen errichtet wurde.
Schon im zweiten Jahr nach der Gründung der Kolonie wurde im Dorf Nr. 7, Schönwiese, die erste Sekundarschule eröffnet. Diese Schule wurde 1936 nach Filadelfia verlegt, wo sie sich heute noch befindet. Die ursprünglichen Klassenräume dienen heute als Schulmuseum „Peter P. Klassen“.
Ab 1940 wurden in Fernheim auch Lehrerausbildungskurse angeboten, allerdings ohne staatliche Anerkennung. Dies änderte sich erst in den 1970er Jahren, als der unermüdliche Einsatz von Lehrer Peter P. Klassen dazu führte, dass die Grundschule, die Sekundarschule und die Lehrerausbildung offiziell anerkannt wurden. Dank dieser Anerkennung konnten die Absolventen ihre Studien nun an Universitäten im In- und Ausland fortsetzen.
In vielen Bereichen der Berufsausbildung arbeitet die Kolonie Fernheim eng mit den Nachbarkolonien zusammen, insbesondere über die Asociación de las Colonias Menonitas del Paraguay (ACOMEPA). Gemeinsam betreiben und verwalten sie das das Institut für Lehrerfortbildung (IFD) in Filadelfia, dessen Aufgabe es ist, deutschsprachige Fachkräfte für deutsche Schulen im ganzen Land auszubilden, das Berufsbildungszentrum (CFP) in Loma Plata, das duale Ausbildungen in verschiedenen Bereichen anbietet und das Zentrum für Hauswirtschaft und Ernährung (CFHN) in Neuland, das sich auf die Bereiche Gastronomie und Hauswirtschaft konzentriert.
Fernheim legt großen Wert auf die Bildung seiner rund 900 Schüler pro Jahr, da Bildung als Schlüssel für den Fortschritt und das Wohlergehen der Gesellschaft angesehen wird. Heute sind die Privatschulen von Fernheim nur einige von vielen anderen öffentlichen – vom Staat finanzierten und subventionierten Schulen (zum Teil vom Staat finanziert und zum Teil von Privatinstitutionen) in der Region. Zusammen bilden sie eine interkulturelle Bildungslandschaft von großer Bedeutung für die gesamte Gesellschaft.ado- y concertadas (en parte financiadas por el Estado y en parte por instituciones privadas) de la región. Juntos forman un paisaje educativo intercultural de gran importancia para la sociedad en su conjunto.
Der Schulrat ist Mitglied in der Allgemeinen Schulbehörde. Das ist die Bildungsabteilung der ACOMEPA (Asociación de Colonias Menonitas del Paraguay). In diesen Rahmen trifft man sich dreimal pro Jahr zu Exekutivsitzungen und einmal zur Halbjahres- und einmal zur Jahressitzung. Als Schulrat ist man auch Mitglied im Beirat des IfL (Institut für Lehrerbildung), des CFHN (Centro de Formación para el Hogar y Nutricion) und des CFP (Centro de Formación Profesional). Im Rahmen dieser Institutionen trifft man sich auch dreimal pro Jahr. Falls der Schulrat von Fernheim der Leiter der Allgemeinen Schulbehörde ist, ist er von Amts wegen her auch im Direktorium der UEP (Universidad Evangélica del Paraguay), weil die ACOMEPA Mitglied in der UEP ist.
Als Vertreter des Bildungswesens der Asociación Fernheim ist der Schulrat auch Mitglied im Komitee für die beiden Nachbarschaftsschulen 1° de Mayo und Reinaldo Decoud Larrosa.
Außerhalb des Schulbereiches ist der Schulrat auch im Komitee des Buchhandels, um an der inhaltlichen Gestaltung mitzuwirken, wie es im Schulverwaltungsreglement festgelegt ist.